14.7.06

Zeit-Dossier: Tödliche Mutterliebe

Zeit-Dossier, Nr. 29 / 13. Juli 2006

In der Zeit von dieser Woche ist ein sehr interessantes Dossier zu finden:

Zitat
Weil sie an einer Wochenbettpsychose leidet, tötet eine junge Frau ihr zwei Wochen altes Kind. Vor dem Landgericht Mainz beginnen die Gutachter ihr zermürbendes Werk. Die Geschichte eines Martyriums, das nach fast vier Jahren mit einem Freispruch endet.
Quelle: Die Zeit - Tödliche Mutterliebe; Von Sabine Rückert

Der Artikel ist in vielerlei Hinsicht interessant. Zum einen wäre da die Geschichte des Falles ansich, zum anderen zeigt er die Schwächen der Justiz auf. Es stellt sich sehr schnell die Frage ein, was die Angeklagte hätte tun können, wenn ihr nicht ein starkes aktives Umfeld und genug Geld zur Seite gestanden hätte. Die Frage stellt sich auch die Autorin:

Zitat
Was wäre aus ihr geworden, wären ihr – wie den meisten Beschuldigten – keine kämpferischen, sondern gleichgültige oder hilflose Eltern an die Seite gestellt worden? Hätte sie – wie die meisten Angeklagten – einen jener unzähligen Pflichtverteidiger zugeteilt bekommen, die ihre Mandanten tatenlos dem Lebenslang entgegentreiben lassen? Dass die Sache Pax für die Angeklagte – und für Strafjustiz – schließlich doch noch einigermaßen gut ausgehen wird, hat vermutlich auch damit zu tun, dass es sich bei ihr um eine Tochter aus gutem Hause handelt – und nicht um eine der üblichen Verdächtigen.
Quelle: Die Zeit - Tödliche Mutterliebe; Von Sabine Rückert

Man spiele den Fall, 'spaßeshalber' aus der Perspektive einer mittellosen Hartz IV Empfängerin durch und man ist gewiss, in welcher Phase das Verfahren ein Ende gefunden hätte.

Der Artikel ist online verfügbar:
Die Zeit - Tödliche Mutterliebe; Von Sabine Rückert

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