30.9.06

Ungelesenes: David und Alma

[...]

Ich komme aber nicht weit, denn schon höre ich von hinten: »Hallo, hallo sie!?« Ich überlege noch, ob ich mich diesmal einfach taub stellen soll, da vernehme ich, wie die Aufforderung energischer wird: »Verdammt, jetzt warte doch mal. Ich bin nicht so schnell!« Die Stimme ist mir mittlerweile schon fast vertraut und bleibe also stehen. Sie kommt näher: »Na endlich! Dieses Hinterherhetzen habe ich langsam wirklich über.«
Ich drehe mich herum und diese ›Person‹ steht mir wieder gegenüber. Sie wühlt in ihrer Handtasche: »Wo ist denn jetzt dieses dämliche Feuerzeug schon wieder?« Ich fische meines aus meiner Hosentasche und halte es ihr entflammt hin. »Ah, toll. Danke, das ist lieb.« Sie zündet sich die Zigarette an.

Im Licht des Feuerzeugs lässt sich ihr Gesicht recht gut erkennen. Nicht hübsch, nicht hässlich, etwas verlebt vielleicht. Sie wirft ihren Kopf nach hinten und pustet den Rauch geräuschvoll aus: »Und, was machen wir jetzt?«
»Wie, was machen wir jetzt?« Ich bin sichtlich verblüfft.
»Na, wo gehen wir hin? Ach, ich doofe, habe ich mich eigentlich schon vorgestellt? Hallo, ich bin Alma.« Sie streckt mir ihre Hand entgegen.
Ihr völlig unpassender Name lässt mich stutzen. »David« sage ich irritiert kurz und knapp und gebe ihr die Hand.
»Hallo David. Also, was machen wir jetzt?«
»Wie kommst du darauf, dass wir jetzt was machen?« Ich betone das ›wir‹ überdeutlich. »Ich weiß ja nicht was du machst, aber ich bin auf dem Weg zur Tankstelle.«
Sie lächelt verschmitzt: »Ohne Auto?«
»Etwas Naschzeug kaufen wenn es beliebt. Das lässt sich auch ohne Auto gerade noch bewerkstelligen.«
»Gut, dann komm ich mit.« Sprach's und geht ein Stück voraus. Als sie bemerkt, dass ich nicht folge, verharrt sie in ihrer Bewegung und wedelt mit ihren Händen: »Jetzt komm schon und trödel da nicht herum David.«

Ein Pärchen geht an uns vorüber und beide lachen. Der Mann echot: »Jetzt geh schon und trödel nicht herum David.« Noch bevor ich überhaupt eine Chance habe, darauf angemessen zu reagieren, legt Alma los: »Was mischst du dich denn da ein, du Arsch!?« Das Pärchen sucht ihren Gang beschleunigend und Kopf einziehend das Weite. Ich stehe mit offenen Mund fassungslos auf dem Gehweg.
Alma kommt zurück und lächelt lieblich: »Herzchen, man darf sich nicht alles gefallen lassen.«
Ich kann gerade noch »Danke für den Tipp« brummen, da hakt sie sich ein und zieht gleich in die Richtung, wo sie die Tankstelle vermutet.
»Zur Tankstelle geht es aber hier lang.« Sage ich immer noch unter dem Eindruck des eben erlebten und deute in eine andere Richtung.

»Ach wirklich?« Sie schaut um sich und versucht sich zu orientieren. Dabei kneift sie ihre Augen zu kleinen Sehschlitzen zusammen und blickt in die Ferne. Es scheint aber nicht zu helfen, denn sie resigniert: »Na gut, du bist der Chef.« Ich erwidere: »Gut, das das geklärt ist.« Obwohl ich selbst irgendwie nicht so recht daran glauben kann.

[...]

Teil 2

27.9.06

Hörtipp: Night Lounge (NDR Info)

Wer das typische Nachtprogramm der bekannten Sender leid ist und Musik jenseits des Mainstreams etwas abgewinnen kann, dem sei die Night-Lounge auf Radio NDR Info, jeden Tag von 2-6 Uhr, empfohlen. Die Palette reicht von Avantgarde und Elektronika über typische Lounge Musik a la Café-Del-Mar bis zu Alternative-Gitarren-Pop. Die Vielfalt überzeugt. Es gab schon Tage, da hätte ich die ganze Nacht 'tapen' können. Um mal einen Begriff aus den 80ern zu bemühen. Bleibt zu wünschen, dass das Sendekonzept auch zukünftig erhalten bleibt.

20.9.06

Thekla hat Nachwuchs

Eintrag bezieht sich auf Eintrag vom 15. September 2006, Angst vor Spinnen.

Was mache ich denn jetzt? Gerade wollte ich zur Tat schreiten, da entdecke ich, dass Thekla wohl doch Nachbarschaftsbesuche pflegt. Jetzt trägt sie ein kleines Knäuel mit sich herum, in dem sich ca. 30 (schlecht einzuschätzen) Miniminispinnchen umhertummeln. Darf ich denn eine ganze Spinnen-Familie mit Stumpf und Stiel ausrotten? Was sagt denn die Bibel dazu? Wofür hat man schließlich das elektronische Schwert des HERRN, ›eSword‹ im Hause. ;)

[...]

Na super. Was steht als Überschrift unter Kapitel des Tages? TERROR - Mat 25:31-41

Aha. Dort steht folgendes (gekürzt)

Mat 25:32 und vor ihm werden versammelt werden alle Nationen, und er wird sie voneinander scheiden, gleichwie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet.
Das klingt doch schon recht vielversprechend.

Mat 25:33 Und er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Böcke aber zur Linken.
Ok, wenn ich vor der Dusche stehe, sitzt Thekla und ihr Nachwuchs links.

Mat 25:41 Dann wird er auch zu denen zur Linken sagen: Gehet von mir, Verfluchte, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln;
Alles klar, ich weiß bescheid. Aber wegsaugen dürfte doch eigentlich ausreichen, oder soll ich sie mit Haarspray und Feuerzeug rösten und so in die ewigen Jagdgründe dampfen? Diese Verfahrenweise erscheint mir unnötig brutal. Außerdem, im Staubsaugerbeutel herrscht doch quasi ewige Finsternis und Verdammnis. Das müsste eigentlich genügen.

Den heutigen Tag schenke ich Thekla und ihrer Familie noch als letzte Chance. Wer weiß, vielleicht ist sie morgen weg und ich muss gar nicht erst das ›Flammenschwert‹, den Sauger des Todes, schwingen?

19.9.06

Ulla Meinecke - Tänzerin im Sturm

Aus der Rubrik Songs meiner Jugend: Den Song von Ulla Meinecke fand ich in seiner Gesamtheit damals und heute eigentlich ganz schön. Die vor kurzem gehörte Version war eine Live-Fassung mit Ulla Meinecke und Bigband. Diese Bigband-Version fand ich persönlich jetzt nicht so gelungen, aber die Originalfassung hat auf jedenfall etwas für sich. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich den Song schon etwa zehn bis fünfzehn Jahre nicht mehr gehört habe. Über andere Songs von Ulla Meinecke schweige ich lieber. ;)

LINK
- Ulla Meinecke

18.9.06

Meine Weblogs und mehr

Ein kleiner Hinweis in eigener Sache.

»Wo finde ich denn was?« wird sich vielleicht mancher Besucher fragen. Es folgt eine kleine Einführung in die Welt meiner öffentlichen Daten.

MACTORYX
Adresse: http://www.mactoryx.blogspot.com
Inhalt: Allgemeines, meine Meinung und alles was mich interessiert oder aufregt.

MEDIASTORE
Adresse: http://www.mediastore.blogspot.com
Inhalt: Im sogenannten ›Mediastore‹ sind Buchempfehlungen, Links zu speziellen Berichten und Notizen zu gewissen Themen zu finden. Auf der linken Navigationsseite sind ein Haufen Links eingerichtet, die extrem hilfreich in der Recherche sind. Die Liste ist zwar ellenlang aber einigermaßen geordnet. Ich nutze dieses Blog hauptsächlich als Notizblock bzw. als Ausgangspunkt für eigene Recherche.

JOHANNA VON ARC
Adresse: http://www.johannavonarc.blogspot.com
Inhalt: Für Menschen, die am Thema Jeanne d’Arc interessiert sind.

NIRVANA DATA
Adresse: http://www.nirvanadata.blogspot.com
Inhalt: Zitate, Zitate, Zitate. Nicht mehr, nicht weniger. Kommentare oder Bemerkungen meinerseits sind eher die Ausnahme.

SONSTIGES
Eine öffentliche Linkliste ist unter http://www.del.icio.us/mactoryx zu finden. Meine Videofavoriten lassen sich unter der Adresse http://www.youtube.com/view_play_list?p=45FF701675E62E48 ansehen. Im Moment sind dort hauptsächlich Placebo, Lamb, Tori Amos und einige unglaubliche Jet-Videos zu sehen (ich sage nur ›Vector-Engine‹!). Die Funvideos sind auf den letzten Seiten zu finden. Derzeit ab Seite 8, meine ich. Einfach mal durchklicken.

Den Aufmerksamen unter euch, wird es nicht entgangen sein, das man haargenau diese Verknüpfungen, hier auf der Seite (rechts-oben), erreichen kann.

Wenn Fragen sind, einfach ein Kommentar hinterlassen oder eine Email senden.

Angenehme Kurzweil!

17.9.06

Henschel, Gerd – Gossenreport

Lieber Leser,

möchtest Du, ich darf doch Du sagen - lediglich eine Kurzinformation zum Buch ›Gossenreport‹ von Gerd Henschel, denn klicke bitte diesen Link an: Buchvorstellung.

An die verbliebenen Leser: Seid gegrüßt.

Von meiner Generation kennt wohl jeder noch ›Hans Esser‹ aus der Bildzeitungsredaktion. Man kann heute zu Wallraff stehen wie man will, sein Buch bestätigte damals was eigentlich alle ahnten, aber die wenigsten wirklich wissen konnten bzw. wissen wollten. ›Der Aufmacher‹ hatte mich zu seiner Zeit enorm beeindruckt und war der Einstieg in die Welt des investigativem Journalismus. Sozusagen die literarische Entjungferung meines Mediensverständnisses.

Eine kleine Anekdote am Rande, ist ja schließlich ein Weblog und kein Kulturmagazin hier. In meiner damaligen Schulklasse sollte jeder zwei Titel seiner derzeitigen Hauptlektüre vorstellen. Neben etwa insgesamt ca. 60 Bravo- und Pop-Rocky-Zeitschriften stellte ich Wallraffs ›Der Aufmacher‹ vor. Den Titel des zweiten Buches habe ich mittlerweile vergessen oder verdrängt. Ich weiß nur noch, dass es aus dem 2001-Verlag stammt und Photos von Kriegsverletzungen des 1. Weltkriegs beinhaltete. Letzteres war ein echter Schocker und sollte der weitverbreiteten Mär von ›Streifschuß am Arm oder Tot‹ in unserer Klasse endlich ein Ende setzen und aufzeigen, dass es sehr schlimme und entstellende Kriegserletzungen gab, die man tatsächlich überlebte. Dies ging gehörig in die Hose, weil sämtliche ›Fachmänner‹ Stein und Bein schwörten, dass die Photos Fälschungen seien.

Dem Wallraff Buch erging es leider nicht viel besser. Das es evtl. mehr in der Welt gab, als die neusten Frisuren von ›Aha‹ und ›Fräulein Menke‹, war damals in meiner Hauptschulklasse nicht nur völlig unbekannt sondern auch »total laaaangweilig«. Somit war ich der Einzige der, nach Ansicht vieler Mitschüler, ›Märchenbücher‹ mitgebracht hatte. Damit sank mein Beitrag noch unter das Niveau der Aussenseiterin und ihrem Buch ›Hanni und Nanni auf dem Ponyhof‹. Für mein Ranking in der pubertierenden Klasse ein echter Tiefschlag. Erst nach einer wüsten Prügelei mit O. S. aus der Parallelklasse, konnte ich meinem sich abzeichnenden Abstieg ins Nichts der Klassenhirachie entscheidend entgegenwirken. Aber das ist wieder eine andere Geschichte. ;)

Zurück zum Thema. »Ich gebe mein Ehren...wort«, ich habe in meinem ganzen Leben noch nicht einen Pfennig bzw. Cent für dieses ›Scheißblatt‹ mit den großen vier Lettern ausgegeben, dessen Moral- und Ethikverständnis ungefähr so ausgeprägt ist, wie Unrechtsbewußtsein bei einem Selbstmordattentäter. Beide schließen sich sozusagen aus.

12 Millionen Leser hat die Bild-Zeitung. 12 Millionen Menschen geben sich jeden Tag die geistige Kugel. Am wenigsten akzeptieren kann ich aber, dass Politiker, Kulturschaffende und sogar Vertreter der Kirche sich erdreisten, ohne Scham vor den Karren der Bild-Zeitung spannen zu lassen. Oder Menschen, die ganz offensichtlich durch dieses Blatt in Grund und Boden gestampft wurden, später bereitwillig der Bild-Zeitung als Interviewpartner zur Verfügung standen. Das wäre für mich der persönliche Ground-Zero.

Meine innere Abneigung ist sogar so weit fortgeschritten, dass ich nicht einmal mehr Vergnügen für das Lesen des ansonsten sehr guten Bildblogs entwickeln kann. Es deprimiert mich geradezu. Aber, es naht Hoffnung!

Die Hoffnung naht in Form eines Buches. Gert Henschel zeigt genau diese Umstände auf und prangert unüberhörbar an. Absolute Pflichtlektüre für Bildverweigerer und solche, die noch einen kümmerlichen Rest von Moral und Ethik in ihren Eingeweiden verspüren. Denn mit jedem Cent den dieses Blatt einnimmt, unterstützt man dessen Methoden und Machenschaften. Dessen sollte man sich immer bewußt sein.

Das Buch: Henschel, Gerd - Gossenreport: Betriebsgeheimnisse der Bild-Zeitung

ZITAT Produktbeschreibung
»In der »Bild«-Zeitung, Springers ordinärstem Bumskontaktblatt, haben nach dem Niedergang der Apo nicht nur »Telefonsexschlampen« und »Titelmiezen«, sondern auch grüne Minister und ehedem linksgestrickte Ex-Juso-Chefs ihre Reize dargeboten. Sogar im Vatikan geht der Chefredakteur der europaweit meistgelesenen Fickgeschichtenzeitung mittlerweile ein und aus, und im Zölibat lebende Bischöfe geben sich, um an der Macht von »Bild« schmarotzen zu dürfen, zu Interviews her, die neben Puff-Annoncen erscheinen. »Bild« regiert. Daran wird auch dieses Buch nichts ändern. Es ist nicht mehr und nicht weniger als ein Denkmal, für die Nachgeborenen, die erschaudernd zur Kenntnis nehmen werden, wie entsetzlich dreckig es in der Mediengosse des frühen 21. Jahrhunderts zugegangen ist.

Die Bild-Zeitung ist ein ehrloses Klatschblatt, eine üble Sexualkloake. Das jedoch ist nicht der Skandal. Der Skandal ist, daß Politiker und andere Spitzen der Gesellschaft mit diesem Blatt paktieren. In einer furiosen Abrechnung zeigt Gerhard Henschel, daß jeder sich selbst desavouiert, der mit diesem Blatt zusammenarbeitet. »Wer einen konkreten und aktuellen Beitrag zur Werte-Debatte lesen will, der sollte den brillanten Essay studieren, den der Schriftsteller Gerhard Henschel unter dem Titel "Von Tag zu Tag wird's schmutziger" über Bild als Kulturproblem veröffentlicht hat.« Gustav Seibt, Süddeutsche Zeitung«


Auf der Webseite von Booking-HH ist eine Leseprobe bereitgestellt, aus der ich noch kurz etwas zitieren möchte:


ZITAT Leseprobe
»In Bild gurgelt der Gully obszön vor sich hin. Wer in dieses Abflussrohr hinabsteigt, der hat seinen Geist aufgegeben. Wer Bild als Kolumnist oder als Interviewpartner dient, der ist ethisch gerichtet und hat seinen intellektuellen und moralischen Bankrott erklärt. Und wer, wie Gerhard Schröder es getan hat, einen ausländischen Staatsgast zum gemeinsamen Bild-Interview willkommen heißt, der sollte sich die Frage vorlegen, ob es nicht anständiger gewesen wäre, den Gast in einem gut geführten Bordell zu begrüßen als in Kai Diekmanns dreckiger Sexual-Nachrichtenkaschemme.«

Die Quintessenz ist für mich: »Wer Bild als Kolumnist oder als Interviewpartner dient, der ist ethisch gerichtet und hat seinen intellektuellen und moralischen Bankrott erklärt.«

Mehr Informationen bei Booking-HH ...

Vielleicht erscheint ja ›irgendwann‹ von ›irgendjemanden‹ ein Buch zum Netzwerk Stefan Aust (Spiegel), FrankSchirrmacher (FAZ) und Kai Diekmann (Bild). Das Thema ist für mich schon länger mindestens ebenso spannend.

LINKS
- Buch: Henschel, Gerd - Gossenreport
- Kritik in der SZ: Die Sozialisierung des Schnüffelns
- Buch: Wallraff, Günter - Der Aufmacher
- Bildblog

16.9.06

Jerofejew, Viktor - Die Profundis


Quelle: Amazon.de

Vor ein paar Tagen habe ich diverse Ausschnitte und eine Besprechung über Jerofejews Buch ›Die Profundis‹ gehört. Wer sich an intelligenten und skurrilen Skizzen der Gegenwart erfreuen kann, liegt hier genau richtig.

ZITAT Pressetext
»Viktor Jerofejew, fraglos eine der bedeutendsten Autoren der russischen Gegenwartsliteratur, erzählt von Frauen und Männern, von Obsessionen, von Lust und Melancholie, von den schrägen russischen Verhältnissen – und, natürlich, von seiner Liebe zu der großen drallen prallen schmuddeligen Schlampe, Moskau.«

ZITAT Buch.de Kurzbeschreibung
»Ganz Moskau liebt Charms. Du hast schon das ganze Glas Pflaumenmus verputzt. Nur ein Restchen ist noch übrig. Nicht mehr als zwei Löffel. Kratz es aus. Lass das! Stopf dir nicht auch noch die Fleischklöpse rein! Reden wir über Katmandu. Schließlich schwebt diese nicht umsonst mit Moskau durch die Metro verbundene Stadt im Himalaja wie ein Loch im Kosmos." Moskau, die Frauen, der ganz normale Irrsinn des postkommunistischen, neonationalen, knallreichen, mäusearmen Putin-Russland, aber auch Tibet, die Literatur, der Große Vaterländische Krieg: Über all das und noch viel mehr schreibt Jerofejew in diesem eleganten schmalen Band, der aufs Neue seine stilistische Brillanz unter Beweis stellt, aber auch seinen immer etwas anderen Blick. Die Erkenntnisse, die er unaufdringlich in seine Prosa streut, sind bestechend in ihrem Witz, in ihrer Originalität und Präzision. Viktor Jerofejew ist der große Chirurg der russischen Seele, seine Feder scharf wie ein Seziermesser.«

Mehr Informationen bei Buch.de

LINKS
- Angebot bei Buch.de
- Angebot bei Amazon.de

15.9.06

Angst vor Spinnen

An der Decke in der Dusche, sitzt eine von diesen kleinen, langbeinigen Spinnen, dessen Körper eher länglich als gedrungen aussehen. Jeden Morgen wenn ich die Dusche aufsuche, hängt sie in ihrem Netz und beäugt mich vielfach bei der Körperhygiene.

Dabei muss man wissen, dass ich sehr nah an einer ausgewachsenen Spinnenphobie bin. Ja, ich bin einer von diesen Männern, denen es beim spontanen Erblicken dieser Tiere, eiskalt den Rücken herunterläuft und ihre verängstigten Freundinnen oder Ehefrauen, sofern eines von beiden vorhanden, dass Staubsaugerrohr in die Hand drückt und motivierend mit den Worten »pass bloß auf, dass sie dir nicht entwischt« auf ein Himmelfahrtskommando gegen diese mehrere Millimeter großen Bestien schickt. Ich kann aber aufgeregte und anklagende Gemüter sofort beruhigen. Bis jetzt ist noch jede von mir persönlich Beauftragte siegreich zurückgekehrt. Ein großer Dank an die - jetzt hätte ich fast gesagt ›Unzähligen‹ - Eine oder Andere, die meinen Weg gekreuzt und sich im Laufe unseres gemeinsamen Lebensabschnitts diesen Kämpfen gestellt hat, sei an dieser Stelle kundgetan.

Jeden Tag lasse ich also diese Spinne während meiner körperlichen Reinigung, nicht aus den Augen. Ich weiß, sie lauert nur darauf, dass ich unvorsichtigerweise in die Nähe ihres heimtückischen Netzes gerate und sie wird mich augenblicklich anspringen, ihre Hauer tief in mein Fleisch jagen, ihr tödliches Gift in meinen nicht mehr ganz taufrischen Körper spritzen und wahrscheinlich sofort ihre maßlose Gier befriedigen und mich auf der Stelle aussaugen.

Damit genau dieses nicht geschieht, passe ich natürlich höllisch auf und mache mir nebenher so meine Gedanken.

Wie ist eigentlich so ein Spinnendasein, an der Decke, in der Dusche?
Das Netz wird sie vermutlich vor zwei Wochen innerhalb von zwanzig Minuten eiligst hingezimmert haben - so sieht es jedenfalls aus. An der täglichen Instandhaltung ihres Netzes sitzt sie etwa geschätzte fünf bis zehn Minuten. Körperpflege und Beine rasieren nehmen auf 24 Stunden gerechnet, vielleicht 20 Minuten in Anspruch. 1440 Minuten hat der Tag, abzüglich 30 Min. für administrative Tätigkeiten und Körperpflege, verbleiben 1410 Minuten. Schlafen muss Thekla auch noch. Also nochmals sind geschätzte 4 Stunden abzuziehen. Bleiben unterm Strich ca. 1170 Minuten. Das sind 19,5 Stunden die sie nur mit Lauern verbringt. Beeindruckend.

Wie um Himmelswillen vertreibt man sich 19,5 Stunden Wartezeit? Auf dem Leipziger Hauptbahnhof war ich einmal gezwungen, nachts sieben Stunden auf den nächsten Zug zu warten. Es war die Hölle! Irgendwann hüpft man auf einem Bein im Zickzack vor- bzw. rückwärts durch den Bahnhof, nur um die nächste Viertelstunde irgendwie herumzukriegen. Anschließend denkt man sich weitere spannende Dinge aus. Man zählt die Steine auf dem Fussboden, die Fenster des gesamten Bahnhofs, die Vokale des Fahrplans und dergleichen sinnvolles mehr. Aber was macht eine Spinne? Herumlaufen und das zählen von Fliesen, wäre ihrem eigentlichen Kerngeschäft sicherlich abträglich. Geselligkeit zählt ebenfalls nicht zu ihren Tugenden. Von daher sind Nachbarschaftsbesuche eher selten, und wenn, rein zufälliger Natur und gehören in den meisten Fällen ihrer Art entsprechend verständlicherweise zu den unwillkommenen Abwechslungen.

Spinnen müssen zwangsläufig unglaubliche mentale Fähigkeiten besitzen. Vermutlich denken sie sich in der Zeit des stillen Verharrens, immer wahnsinnigere und kompliziertere Konstruktionen ihrer zukünftigen Netze aus und fügen dem an sich schon fantastischen Bauplan noch hier und da eine kleine riskante, kreative Spielerei hinzu, nur um später allen Wesen dieser Erde zu beweisen, dass dieses gewagte Konstrukt doch gehalten hat. Und das rechnen sie, wie sich unschwer erkennen lässt, alles im Kopf aus. Sie werden dabei vermutlich auf das Oktalsystem zurückgreifen. Logisch, die Anwendung des dezimalen würde auf Grund der Anzahl ihrer Gliedmaßen schon keinen Sinn machen.

Woher wohl diese doch weit verbreitete Angst vor Spinnen stammt? In unseren Breiten- und Längengraden ist diese Angst doch absolut unbegründet. Unsere vieläugigen Freunde sind doch im Grunde absolut ungefährlich. Bei genauerer Betrachtung sogar vielmehr faszinierende und äußerst nützliche Tiere, die sich vor allem durch eines auszeichnen, durch Geduld. Obwohl sie sich gern einer gewissen Bequemlichkeit hingeben und nicht, wie andere Tiere, ihrer Beute aufwendig Hinterherhecheln. Also lasse ich heute meiner introvertierten Freundin ihre beanspruchte Ecke und diebische Freude, warum auch immer, mich beim Duschen zu beobachten.

Aber morgen, morgen sauge ich dieses ›Viech‹ endlich weg.

Alternativ könnte ich mir auch eine mutige Lebensabschnittsgefährtin zulegen.

14.9.06

Zero-Damen

Nein, dies wird kein Eintrag zum alltäglichen Geschlechterkampf. Ich gebe aber zu, dass es schon ein wenig in den Fingern juckt. ;)

Vielmehr möchte ich meine Verwunderung über eine gewisse Glorifizierung des allgemeinen weiblichen Körperdiktats äußern, dass sich anscheinend verselbstständigt hat. Die Rede ist von dem mittlerweile stark verbreiteten Drang, sich unter Bewunderung und Beifall mancher Geschlechtsgenossinnen, zu Tode zu hungern.

Eines lässt sich jedenfalls schon jetzt festhalten. Männer sind ausnahmsweise nur am Rande involviert. Alle Männer die ich befragte und ebenso schlanke bis normal figürliche Frauen zwar präferieren, sind sich in der Frage ob schlank oder gefährlich unterernährt, aber einig. Unterernährte Frauen wirken auf uns weder verführerisch, noch begehrlich, geschweige denn im weitesten Sinne ästhetisch. Aber, wie gesagt, wir Männer spielen in dieser Geschichte weder so, noch so, keine nennenswerte Rolle. Eine Redakteurin, die sich mit diesem Thema auseinander setzt, vermutet derweil, dass die Entwicklung zunehmend mit dem Anstieg des Frauenanteils in leitenden Positionen der produzierenden Modeindustrie voranschritt und damit hausgemacht ist.

Die Ergebnisse des Wetthungerns lassen sich in jeder typischen Boutique feststellen. Vor etwa 15 bis 20 Jahren lag eine Standardhosengröße für junge Frauen bei etwa 29. Mittlerweile wurde sie um mehrere Nummern nach unten ›korrigiert‹ und verweilt nun bei etwa 26 bis 27. Und das, obwohl die Körperdurchschnittsgröße in Europa steigt. Die Industrie hat sich diesem Trend angepasst und reagiert: unlängst wurde die neue Hosengröße ›Zero‹ eingeführt, um hungernden Damen der ersten Welt, passende Beinkleider zu bieten. Prominente und Vorbilder für Millionen Mädchen und junge Frauen, wie z.B. Viktioria Beckham, Ellie McPherson, u.a., haben sich zum Ziel gesetzt, dass auch die neue Zero-Hose bei ihnen ›baggy‹ sitzen soll. Wie gesagt, die Einführung der Zero-Größe ist lediglich das Resultat, einer gestiegenen Kundennachfrage. Übrigens, die Hosengröße ›Zero‹ wäre nach heutiger Rechnung ungefähr 25. Das ist die Größe von 12 jährigen.

13.9.06

Annaeva (nennen sich aber anders)

Die Band 'Annaeva', oder wie die sich auch immer nennen, aus Portugal hat eine neue CD veröffentlicht. Freunde des portugiesischen Fado seien gewarnt: Die Musik der Band überrascht und bricht mit den Konventionen des klassischen Fado. Neben den klassischen Instrumenten finden auch Drums und Keyboards hier ihre Verwendung. Jeder Song, soweit ich das bisher beurteilen konnte, geht in eine andere Richtung und insgesamt bietet die CD viele musikalische Stimmungen und ist sehr vielschichtig. Des Weiteren hat mich nicht nur die Sängerin mit ihrem phasenweise fragil erotisch anmutenden Gesangs, sondern auch die technische Qualität der Produktion überzeugt. Alle Details, bspw. des Gesangs, sind differenziert, aber nicht zu exponiert, vernehmbar.

Kurz, interessante Musik zum wahrnehmen und mehr. Wird wieder etwas interessante und ungewöhnliches für das persönliche Musikarchiv gesucht, sollte man sich unbedingt die CD der Gruppe anhören - sofern ich irgendwann in meinem Leben noch den richtigen Namen herausfinden kann. ;)

Mozilla Thunderbird

Ich musste meine Emails vom Mac (Mail) zum PC bewegen. Von vielen Anwendern beider Computerwelten gelobt, ist Mozillas Thunderbird. Also habe ich Thunderbird installiert und die Mails aufwendig und per Hand importiert. Anschließend festgestellt, dass Thunderbird ein ziemlich flügellahmer Vogel und grottenlahm ist. Nur zum testen die Emails in Opera 9 importiert. Dieser rast geradezu durch die Mailliste (knapp 3.500 Mails) und öffnet eine Email, im Gegensatz zu Thunderbird, in nahezu Lichtgeschwindigkeit während der sog. Donnervogel mit Tempo 30 ›dahindonnert‹. Ein Scheißprogramm.

12.9.06

Der Koffer von Pierre Levy

Gestern habe ich eine Geschichte gehört, die empfinde ich als sehr befremdlich.

Es gab mal einen Mann, der besaß einen Koffer. Dieser Mann, mit Namen Pierre Levy, gehörte zu den 76.000 französischen deportierten Juden, die zwischen 1943 und 1944 in Auschwitz ermordet wurden. Alles was von dieser letzten ›Reise‹ des Pierre Levy übrig blieb, ist ein halber Koffer mit seinem Namensschild.

Jahre später wanderte dieser Koffer in den Besitz der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau. Im letzten Jahr ging dieser Koffer wieder auf eine Reise, zurück nach Frankreich in Pierre Levys Heimatstadt Paris. Dort wurde dieser Koffer in einem Museum mit anderen Erinnerungsgegenständen des Holocausts ausgestellt. Eines Tages, entdeckte der Sohn von Pierre Levy diesen Koffer in der besagten Ausstellung.

Der Sohn nahm Kontakt mit der Museumsführung auf, weil er diesen Koffer, als gesetzmäßiger Erbe, in seinen persönlichen Besitz überführen und mit nach Hause nehmen wollte. Für den Sohn wäre es undenkbar und kaum zu ertragen, wenn der Koffer seines ermordeten Vaters erneut eine Reise von Paris nach Auschwitz antreten müsste.

Der Leiter des Museums konnte den Sohn Pierre Levys davon überzeugen, dass es der geschichtlichen Erinnerung dienlicher wäre, diesen Koffer in der Pariser Ausstellung zwar als Dauerleihgabe, aber weiterhin im Besitz der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau zu belassen. Das Museum nahm Kontakt mit der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau auf, um den Koffer als Dauerleihgabe für das Pariser Museum zu gewinnen.

Die Leitung der Gedenkstätte verlängerte die Leihfrist des Koffers von Pierre Levy um weitere sechs Monate, verweigerte aber die Zustimmung zum Vorschlag, diesen Koffer als Dauerleihgabe in Levys Heimatstadt Paris zu belassen mit der Begründung, wenn dieses Beispiel Schule machen würde, weitere Nachfahren der deportierten Juden auf die Idee kommen könnten, die verbliebenen Gegenstände ihrer Vorfahren zurück zu fordern.

Derweil hat die französische Justiz Levys Koffer beschlagnahmt, bis eine endgültige gerichtliche Entscheidung darüber befindet, ob Pierre Levys Koffer nochmals eine Reise nach Auschwitz antreten muss.

11.9.06

9/11 (Mat 24:1-14)

Wie manch einer weiß, beschäftige ich mich nebenbei mit dem ›Buch der Bücher‹. Zu diesem Zweck setze ich schon ziemlich lange die kostenfreie Software e-Sword (unter Windows) bzw. MacSword (unter MacOS) ein, die mich perfekt in der Recherche unterstützt. Jedenfalls gibt es dort die Option 'Daily Devotions', die beim Start der Software ein Kapitel mit näheren Erklärungen hervorhebt.

Zum 11. September tauchten - 'PITZ' - folgende Zeilen auf den Bildschirm auf:

ZITAT
"When Will It End? Mat_24:1-14"

Normalerweise klicke ich dieses Feld i.d.R. einfach weg. Wegen des besonderen Datums (nine-eleven) hat es mich dann doch näher interessiert. Als ich feststellte, was unter Mat 24:1 bis 14 geschrieben steht, war ich kurzfristig doch etwas irritiert.

ZITAT*
Mat 24:1 Und Jesus ging hinaus und vom Tempel hinweg. Und seine Jünger traten herzu, um ihm die Gebäude des Tempels zu zeigen.
Mat 24:2 Jesus aber sprach zu ihnen: Sehet ihr nicht dieses alles? Wahrlich, ich sage euch, hier wird kein Stein auf dem andern bleiben, der nicht zerbrochen wird!
Mat 24:3 Als er aber auf dem Ölberge saß, traten die Jünger zu ihm besonders und sprachen: Sage uns, wann wird das alles geschehen, und welches wird das Zeichen deiner Wiederkunft und des Endes der Weltzeit sein?
Mat 24:4 Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Sehet zu, daß euch niemand irreführe!
Mat 24:5 Denn es werden viele unter meinem Namen kommen und sagen: Ich bin Christus, und werden viele irreführen.
Mat 24:6 Ihr werdet aber von Kriegen und Kriegsgerüchten hören; sehet zu, erschrecket nicht; denn es muß so geschehen; aber es ist noch nicht das Ende.
Mat 24:7 Denn ein Volk wird sich wider das andere erheben und ein Königreich wider das andere; und es werden hin und wieder Hungersnöte, Pest und Erdbeben sein.
Mat 24:8 Dies alles ist der Wehen Anfang.
Mat 24:9 Alsdann wird man euch der Drangsal preisgeben und euch töten; und ihr werdet gehaßt sein von allen Völkern um meines Namens willen.
Mat 24:10 Und dann werden viele Anstoß nehmen und einander verraten und einander hassen.
Mat 24:11 Und es werden viele falsche Propheten auftreten und werden viele verführen.
Mat 24:12 Und weil die Gesetzlosigkeit überhand nimmt, wird die Liebe in vielen erkalten;
Mat 24:13 wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird gerettet werden.
Mat 24:14 Und dieses Evangelium vom Reich wird in der ganzen Welt gepredigt werden, zum Zeugnis allen Völkern, und dann wird das Ende kommen.

*Quelle: Die Heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments nach dem Urtext übersetzt von Franz Eugen Schlachter. Neue Überarbeitung 1951 durch die Genfer Bibelgesellschaft. Bibel-Modul für die Software e-Sword.

LINKS Intern
- Software eSword und MacSword

10.9.06

Kommunalwahl Oldenburg

Heute sind die Niedersachsen aufgerufen 'den Politiker vor der Haustür' zu wählen. Insgesamt sind in Niedersachsen etwa 30.000 Stellen neu zu besetzen. Bei der letzen Wahl lag die Beteiligung in Oldenburg bei etwa 50%. Wenn man sich die hiesigen kostenlosen Sonntagsblätter anschaut, scheint die Wahl auch heute eher nebensächlich zu sein. So finden neben der Wahl Aktionen wie 'Tag des offenen Denkmals', der 'Pferdemarkt' auf dem gleichnamigen Platz, eine Messe, ein Groß-Flohmarkt, ein Spielzeugmarkt, das Weinfest und der verkaufsoffene Sonntag statt. Wer will denn da noch wählen gehen bzw. wer denkt denn noch daran, wenn er erst mit der Familie oder Freunden in der Innenstadt unterwegs ist? Von der Politikverdrossenheit ganz zu schweigen. Ich denke, wir können froh sein, wenn wir überhaupt in die Nähe von 50% gelangen.

Von der Präsentation her gesehen, würde ich meinen Favoriten als allerletzten wählen. Außerdem gehört er grundsätzlich der falschen Partei an. Aber was will man machen? Gegen gute Argumente und Konzepte kann man sich einfach erwehren. Also, werde ich brav mein Kreuzchen machen und anschließend, sofern er das Rennen macht, das Kreuz der Verantwortung schultern. So ist halt die derzeitige Situation.

Ab 18:00 Uhr findet im PFL ein Wahlausgangsevent zur Kommunalwahl statt. Wahrscheinlich mit Champus und Kaviar für Politiker und 'Freunde'; und das 'Brot der Schmerzen und das Wasser des Trübsals' für den Rest der Wähler. Prost.

UPDATE
Für den OB braucht's a Stichwahl oim wierungzwanschigte Seppele. Manchmal wird man sogar noch in Oldenburg positiv überrascht:

"Der bisherige Oberbürgermeister Dietmar Schütz von der SPD war sichtlich konsterniert."
Kommentator von NDR 1 Radio Niedersachsen, nach Bekanntgabe der 20 Uhr Hochrechnung in Oldenburg.

9.9.06

In der PC-Welt tobt das Chaos

Zu keinem anderen Ergebnis kann man eigentlich kommen, wenn man sich mit diesen Computern beschäftigen muss. Ein Wunder, dass diese so weit verbreitet sind und überhaupt nicht verwunderlich, dass eine ganze Armee an Journalisten, Supportern und Technikern ausgesprochen gut und krisensicher davon leben kann.

Abenteuer USB-Stick

Eigentlich wollte ich nur ein paar Bilder zeigen, die ich auf meinem Maxfield-Stick gespeichert hatte. Wie vorher nicht anders erlebt, nimmt man seinen USB-Stick, steckt diesen in die dafür vorbereitete Öffnung am Gerät ein und einen kurzen Augenblick später kann man auf dem Stick seine Daten speichern. Dann zieht man diesen ab und steckt ihn kurz darauf in einen anderen Computer, um dann vom Stick Daten auf das anderen Gerät zu überspielen. Vorausgesetzt, es handelt sich um einen Apple Computer. Wer jetzt denkt, das dies auf dem PC ohne Probleme vonstatten geht, der irrt - aber ganz gewaltig.

Da müssen System CDs ausgegraben und Treiber installiert werden (wenn man sich in der PC-Welt bewegt, ist die Treiber CD des USB-Stick Herstellers sowieso besser ständig am Mann). Jetzt muss nur noch der Rechner 10x neu gestartet und der Stick etwa 25x aus- und eingesteckt werden. Und wenn dann noch die Kaffeetasse im richtigen Winkel zum Mond steht, sollte ungefähr nach einer Stunde eigentlich alles funktionieren. Mit der Präsentation der Bilder, war ich übrigens nach knapp drei Minuten durch.

Ich habe noch auf keinem Apple-Computer irgendetwas installieren müssen, damit dieser
einen FAT formatierten Stick, Digitalkamera oder sogar Bluetooth-Stick, für die es ausgewiesenermaßen keine MacOS-Treiber des Herstellers gibt, erkennt. Geräte miteinander verbunden und los geht's.

Wenn es leuchtet, muss das nicht zwangsläufig etwas bedeuten

An meinem eigenen PC habe ich eine Funktastatur über USB angeschlossen. Schaltet man das Gerät ein, leuchtet am Sender brav die Statusleuchte, die mir signalisieren soll, dass meine Geräte einsatzbereit sind. Insgeheim hege ich aber den Verdacht, dass diese Leuchte nur anzeigt, ob Luft vorhanden ist oder nicht. Denn nach jedem Einschalten oder Neustart des Computers, muss ich jedesmal hinter das Gerät kriechen, kurz die Verbindung trennen und gleich darauf den Stecker wieder einstecken, um kabellose, aber arbeitsintensive Maus und Tastatur nutzen zu können. Diese Funktionsprinzip will mir partout nicht einleuchten.

7.9.06

Patriotismus Merser



Ohne Worte.

Profilacktisch



Um meinem Profil ein neues Bild zu geben, habe ich mich gestern hingesetzt und die schrecklichsten Photos durchgeschaut. Wie man sieht, bin ich schnell fündig geworden. Das Original wurde dann noch fix einer Photoshopkur unterzogen und dabei kam schließlich obiges Bild heraus.

Jetzt hadere ich mit mir selbst. Sieht die ursprüngliche Kapuze meines Kapuzenpullis nicht in etwa wie eine etwas unvorteilhafte Frisur aus? Jedenfalls immer noch besser als das Jesusartige Original, dass man wirklich niemanden zeigen kann.

So, mehr weiß ich nicht zum Bild zu berichten. Auf die Schnelle noch'n Witz?
Beim Abendbrot fragt der Junge seinen Vater: "Wer hat eigentlich den Reichstag angezündet?" Darauf sein Vater: "Ess, Ess mein Junge."

2.9.06

Fundsachen: Neue Bach-Musikhandschriften gefunden

In der bekannten Anna-Amalia-Bibliothek (Weimar) entdeckten zwei Musikwissenschaftler des Leipziger Bach-Archivs, die zwei frühesten Musik-Handschriften von J.S. Bach.

Besichtigen lassen sich diese Dokumente in Weimar und etwas später in Leipzig. Für Bach-Freunde mal wieder ein Grund nach Weimar oder Leipzig zu fahren.

- Ab 1. September 2006, Weimar, Weimarer Kunstfest
- Ab 21. September 2006, Leipzig, Bach-Archiv Leipzig 'Expedition Bach'

ZITAT Bach-Archiv Leipzig
"Die Handschriften werden ab 1. September 2006 während des Weimarer Kunstfestes in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek ausgestellt. Ab 21. September 2006 sind sie in der Ausstellung „Expedition Bach“ im Bach-Archiv in Leipzig zu sehen, zusammen mit anderen kürzlich entdeckten Dokumenten, wie der bereits im Vorjahr, ebenfalls in Weimar, gefundenen Huldigungsarie Bachs mit dem Titel „Alles mit Gott und nichts ohn’ ihn“."

LINKS
- Bach-Archiv Leipzig
- Herzogin Anna Amalia Bibliothek (HAAB)